Gnade verankern

Wie man ohne Leistung geliebt wird


Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens.

Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst;

nein, sie ist Gottes Geschenk.» 

Epheser 2,8 (NGÜ)

 

Gottes Gnade ist ein Geschenk des Himmels. Das nenne ich mal gute Nachrichten. Denn in einer Welt, die Leistung und Erfolg bewundert, ist die Vorstellung, dass wir unverdient geliebt sind (einfach so, ohne etwas zu tun) zwar eine erfrischende, aber auch herausfordernde Tatsache. Der gesellschaftliche Tenor lautet: Kämpfe dich nach oben. Sei jemand. Tue etwas Grossartiges. Längst hat diese Mentalität auch in der Kirche Einzug gehalten. Vielleicht kennst du den altbekannten Spruch: «Tuste was, dann biste was.» Glücklicherweise legt Gott einen anderen Massstab an. Wir müssen nichts leisten, um wertvoll und geliebt zu sein. Durch Gottes Gnade sind wir es bereits. Der Apostel Paulus legt noch ein Scheit obendrauf und hält im Römerbrief fest, dass wir nur aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt werden, und zwar unabhängig von Leistungen, wie es das Gesetz fordert (Römer 3,28). Wie befreiend! 

 

«Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet … sie ist Gottes Geschenk», schreibt Paulus. Ein Geschenk, nicht das Ergebnis unserer Bemühungen. Wir sind wertvoll, auch wenn wir gerade «nichts» für Gott tun. Niemand kann uns diesen Wert stehlen (es gibt schon seinen Grund, weshalb das Evangelium die «Gute Nachricht» genannt wird). Wir müssen nichts mehr leisten für unsere Gerechtigkeit. Es braucht keine Frömmigkeit mehr. Kein Gesetz. Ich kann den alten und den neuen Bund nicht vermischen. Entweder-oder. Es gibt kein «wenn-dann-Glaube» mehr. Durch den neuen Bund sind wir heilig und wir bleiben es. Wir sind für gerecht erklärt und bleiben es. Wir sind erlöst und bleiben es. Ein anderes Evangelium wird in der Bibel nicht erwähnt (Leider wissen die meisten Leute nichts davon). 

 

Es stimmt: Ohne Werke ist der Glaube tot, wie im Jakobusbrief treffend formuliert. Ja, Gott fordert uns auf, die Dinge zu tun, die er vorbereitet hat. Natürlich gehören Taten zum christlichen Glauben, wie die Butter aufs Brot. Doch wir tun etwas, weil wir dieses Gnadengeschenk gratis und franko erhalten haben – nicht, um uns etwas zu verdienen. «In Gottes Gegenwart herrscht kein Muss», schreibt der bekannte Pfarrer Siegried Eckert in seinem Buch «Ankommen – wie deine Seele Heimat findet». Und der grosse Theologe Richard F. Lovelace doppelt nach: 

 

«Gott liebt uns – nicht wegen unseren geistlichen Übungen oder der Mitarbeit

im christlichen Dienst, sondern weil wir Gottes Kinder sind und uns durch

Jesus die vollkommene Gerechtigkeit zugesprochen wurde.»

 

Vollkommene Gerechtigkeit. Alles andere baut auf Selbsterlösung – und wäre das pure Gegenteil der «Guten Nachricht». Deshalb dürfen wir auch mal nichts tun … gerade, wenn wir uns müde und erschöpft fühlen von den alltäglichen Herausforderungen und Todo-Listen. Das bedeutet nicht, dass wir ständig in Passivität verharren, sondern aus Dankbarkeit und wegen dieser unverdienten Liebe heraus wirken. Gut recherchiert, lebensnah und mit einer Prise Leichtigkeit vermittelt die Predigt «Gnade verankern» aus Gottes befreienden Wahrheit heraus zu leben, ohne das Gewicht von Gesetzlichkeit und Leistungsdruck. Ermutigung pur!

 

 

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